Brasilien - Projekt "Wohnen mit Würde"
Geführt von der Schönstattbewegung
Wohnen mit Würde ist ein Recht des Menschen. Es schliesst das Erleben von Heimat, Geborgenheit und Liebe ein. Dabei geht es um einen Ort, wo der Mensch, wenn oft auch unbewusst erlebt: «Hier ist gut sein!»
Ohne dieses Erlebnis wird der Mensch wurzellos, er weiss nicht, wo er hingehört. Es genügt, uns an das Gleichnis vom verlorenen Sohn zu erinnern. Als er im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr hatte, machte er sich auf, um in sein Vaterhaus zurückzukehren. Er hatte wieder Sehnsucht nach einem Wohnen und Leben in Würde. Das tiefste Erlebnis für ihn war sicherlich die Tatsache, dass der Vater ihn erwartete und ihm entgegenkam um ihn «heimzuholen».
Da es das Ziel Gründers der Schönstattbewegung, Pater Josef Kentenich, war, den neuen Menschen in der neuen Gemeinschaft zu schaffen und so mitzuhelfen an der inneren Gesundung unserer Zeit und Welt, hat er sich auch immer mit den sozialen Probleme befasst. Dazu gehört auch ein Wohnen und Leben in Würde als ein Grundrecht des Menschen und der Familie.
Die Wohnung als Ort der Geborgenheit
Eine Wohnung müsste eigentlich ein Ort der Geborgenheit und des Wohlbefindens sein, hygienische Voraussetzungen, Schutz und Sicherheit bieten. In den meisten Fällen dienen die Hütten in den Favelas jedoch höchstens zum Schlafen. Weder eine Toilette noch Dusche sind vorhanden. Oft ist die Hütte voller Unrat und bietet weder Schutz vor Witterung noch vor häuslicher Gewalt, auch Kindern gegenüber. Vielen dieser Familien fehlt eine gesunde Struktur.
Wo aber das Fundament der Familie am Wanken ist, finden auch die Kinder keinen Halt mehr für ein gesundes Wachstum. Und das Resultat, mit dem die Gesellschaft sich heute zunehmend konfrontiert sieht, sind Strassenkinder, Aggressivität, Gewalt, Verwahrlosung, überfüllte Gefängnisse.
Deshalb wurde das Sozialprojekt «Wohnen mit Würde» ins Leben gerufen. Wir sehen es als wichtige Aufgabe an, uns den bedürftigen Familien zu widmen und uns mit Hilfe von Mitgliedern aus der Schönstattbewegung und den Missionaren und Koordinatoren der Kampagne der Pilgerheiligtümer um eine Verbesserung der Wohnverhältnisse einzusetzen.